Das Türmchenhaus am Sandtorkai, das du direkt an der Neuerwegsbrücke in der Speicherstadt findest, ist ein markanter, neugotischer Ziegelbau, der Aufmerksamkeit erregt. Mit seinem spitzen Turm bildet es ein charakteristisches Gegenstück zur eher flachen Speicherstadt-Architektur.

Das Türmchenhaus entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Verwaltungsbau für den Elbrederaum. Seine hervorstechenden Backsteinmauern und das spitze Dach kennzeichnen eine dekorative Form des Historismus. Über die Jahrzehnte beherbergte das Gebäude verschiedene Nutzungen, darunter der Zolldienst bis hin zu kulturellen Zwecken. Heutzutage dient es teilweise als Büro- und Ausstellungsraum.

Ein Dachzimmer voller Charme

Im Turmzimmer findest du einen kleinen Raum mit Sicht auf den Kanal und die andere Seite der Speicherstadt – ideal für ruhige Momente abseits des touristischen Flairs. Der Holzboden knarzt leise, und die Fenster fangen das Licht auf warme Weise ein. Besonders im Herbst wirkt das Interieur wie aus einer anderen Zeit.

Unterhalb des Turms verlaufen die alten Holzbohlen, die einst für Verladungen genutzt wurden. Wenn du genau hinschaust, entdeckst du historische Ankerreste an der Mauer – stille Zeugen vergangener Hafenarbeit.
 

Geheimtipp: Direkt neben dem Turm führt eine schmale Treppe nach unten zum Fleetufer. Von dort hast du einen einzigartigen Blick auf ein altes Eichenholz-Gerüst, das nachts dezent beleuchtet ist – ein versteckter Ort für stimmungsvolle Fotos.

1. Das Gebäude wurde 1893 fertiggestellt.
2. Der Turm ist knapp 16 Meter hoch.
3. Ursprünglich diente es Zolldirektoren als Büro.
4. Es gehört zur Linie von Speicherstadt-Bauten, die als Vorposten fungierten.
5. Die Ziegel stammen aus der Region Schleswig-Holstein.
6. Im Inneren findest du Holztreppen aus Eiche.
7. Der Spitzgiebel ist mit Ziegelornamenten verziert.
8. Die Neuerwegsbrücke daneben wurde 1901 erbaut.
9. Früher konnte man vom Turm aus Schiffsbewegungen beobachten.
10. Eine kleine Glocke hing im Giebel – sie gab Auskunft über Arbeitszeiten.

Wenn du dich für verlassene Industriegelände und deren Geschichte begeisterst, wirst du hier besonders fündig. Das Gebäude ist für Erwachsene sowie Geschichtsinteressierte ideal. Auch Familien mit Teenagern, die ungewöhnliche Fotomotive lieben, finden hier spannende Perspektiven. Für ältere Menschen ist der Zugang bedingt geeignet – das Turminnere ist über schmale Treppen erreichbar, ein Großteil lässt sich jedoch von außen bequem erkunden. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können das Umfeld am Fleetufer zu Fuß gut besuchen, der Turm bleibt jedoch unzugänglich.

Was kostet der Eintritt zu Türmchenhaus Am Sandtorkai/Neuerwegsbrücke?

Wann hat Türmchenhaus Am Sandtorkai/Neuerwegsbrücke geöffnet?

Tag	Uhrzeit
Dienstag–Freitag	10:00 – 18:00 Uhr
Samstag, Sonntag	12:00 – 16:00 Uhr

Info-Box: Am Montag ist das Türmchenhaus für Besucher geschlossen. Für individuelle Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten empfiehlt sich eine vorherige Anmeldung.

Wie komme ich zu Türmchenhaus Am Sandtorkai/Neuerwegsbrücke?

• Öffentlicher Nahverkehr: Dein Ziel ist die U-Bahn‑Station „Überseequartier“ (U4). Von dort sind es ca. acht Minuten Fußweg Richtung Osten zum Sandtorkai. Alternativ bringt dich die Buslinie 37 direkt zur Haltestelle „Sandtorkai“. Von dort sind es nur wenige Schritte.
• Auto und Parkmöglichkeiten: Wenn du mit dem Auto kommst, findest du Parkplätze in der Nähe: im öffentlichen Parkhaus „Deichtorhallen/Parkhaus“ (max. 2 Stunden, moderate Gebühren) oder entlang der Willy-Brandt-Straße (kostenpflichtig, Parkschein beachten). Parken direkt an der Speicherstadt ist sehr begrenzt.

Die Architektur dieses kleinen Bauwerks zeigt, wie die Speicherstadt nicht nur durch große Lagerhäuser geprägt ist, sondern auch durch überraschende, lebendige Details. Das spitze Türmchen wirkt fast wie ein Wächter über den Fleet und zeugt von einer Ära, in der Zoll und Handel unmittelbar an Wasserstraßen zusammentrafen.  Wenn du Ruhe vom städtischen Trubel suchst, ist der Platz am Wasser neben dem Turm genau richtig. Lass das Licht durch die Ziegelfassade fallen und stell dir vor, wie hier vor über 120 Jahren Händler ihre Waren im Blick behielten. Damit bekommst du ein leises Stück Speicherstadt ganz abseits des großen Publikumsflusses .